Häufig gestellte Fragen

Der Begriff „Pallium“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Mantel“. „Care“ umfasst eine breite Palette von Achtsamkeit, Betreuung, Pflege und Fürsorge. Palliative Care verbindet sowohl die palliative Pflege als auch die palliative Medizin.

In der gesamten Hospizarbeit spiegelt sich das Konzept der Palliative Care wider. Es zielt darauf ab, Menschen mit einer fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankung bestmöglich zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Dabei geht es nicht um die Heilung der Krankheit, sondern um die Linderung belastender Symptome wie Schmerzen.

Der Mensch wird in seiner Ganzheit betrachtet, weshalb auch seelische und soziale Nöte ernst genommen und Hilfen gemeinsam gesucht werden. Auch Fragen nach dem Sinn des Lebens finden Raum in der Palliative Care. Diese Fürsorge umfasst sowohl den Betroffenen als auch seine Angehörigen und Freunde, sowohl während der Krankheit als auch nach dem Tod.

Beide Einrichtungen arbeiten nach dem Palliative Care-Konzept.
Ein stationäres Hospiz betreut Menschen mit einer unheilbaren und fortgeschrittenen Erkrankung, bei denen eine Krankenhausbehandlung nicht notwendig ist und eine ambulante Betreuung zu Hause nicht möglich ist. Viele wünschen sich, zu Hause zu sterben, doch dies ist aufgrund der Erkrankung oder familiärer Umstände nicht immer realisierbar. In solchen Fällen bietet das Hospiz eine Alternative.

Die Palliativstation hingegen ist eine spezielle Station in einem Krankenhaus, und richtet sich an schwerkranke Menschen, deren Symptomlast akut behandelt werden muss (Krisenintervention). Ziel ist die Stabilisierung des körperlichen und psychischen Zustands, um die Lebensqualität zu verbessern. Die Liegedauer auf einer Palliativstation ist zeitlich begrenzt, sodass es nach der Phase der Stabilisierung in eine andere Pflegeform übergeht. Dies könnte dann ein Hospiz sein.

In einem stationären Hospiz wird nach den Grundsätzen der Hospizbewegung gearbeitet, wie sie beispielsweise in „Das Hospizbuch“ von Johann Christoph Student beschrieben sind:

Der sterbende Mensch und seine Angehörigen stehen gemeinsam im Fokus:
Der Mensch, der im Sterben liegt, steht im Zentrum aller Bemühungen. Seine Pflege und Betreuung richten sich nach seinen individuellen Bedürfnissen. Gleichzeitig werden die Sorgen und Belastungen der Angehörigen ernst genommen, und sie erhalten Unterstützung. Angehörigen und Freunden wird zudem die Möglichkeit geboten, im Besucherzimmer des Hospizes zu übernachten.

Interdisziplinäre Betreuung durch ein professionelles Team:
Die Betreuung der Gäste erfolgt durch ein Team aus verschiedenen Fachrichtungen, da keine einzelne Pflegekraft allen Bedürfnissen gerecht werden kann. So werden Experten unterschiedlicher Berufsgruppen in die Versorgung miteinbezogen.

Einsatz ehrenamtlicher Begleiterinnen und Begleiter:
Ehrenamtliches Engagement ist ein zentraler Pfeiler der Hospizarbeit. Die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter bringen „Normalität“ in den Alltag des Hospizes und unterstützen die Arbeit auf vielfältige Weise. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass die Hospizidee in die Gesellschaft integriert wird und lebendig bleibt.

Fachkompetenz in der palliativen Therapie:
Ein wichtiges Ziel der Hospizarbeit ist es, die Lebensqualität der Gäste trotz schwerer Erkrankungen zu erhalten oder zu verbessern. Dies geschieht durch eine lindernde, palliative Behandlung, die Schmerzen und andere belastende Symptome möglichst beseitigt. Schmerzfreiheit und Symptomkontrolle ermöglichen es den Gästen, sich mit sich selbst und ihrer Umgebung auseinanderzusetzen, Abschied zu nehmen, Frieden mit sich und ihrem Leben zu finden und die verbleibende Zeit nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Der Fokus liegt auf Würde, Respekt und menschlicher Nähe.

Kontinuität in der Betreuung und Trauerbegleitung:
Die Betreuung endet nicht mit dem Tod des Gastes. Das Hospiz-Team steht den Angehörigen weiterhin zur Seite und unterstützt sie in ihrer Trauer. Sie können jederzeit ins Hospiz zurückkehren, um gemeinsam zu gedenken oder Begleitung in der Trauerarbeit zu erhalten. Auch während des Aufenthalts ist rund um die Uhr eine Pflegekraft für den Gast und die Angehörigen anwesend, was eine kontinuierliche Betreuung sicherstellt.

In einem Hospiz steht das Wohlbefinden des Gastes im Vordergrund. Um ein Gefühl von Zuhause zu schaffen, hat der Gast großen Einfluss auf seinen Tagesablauf. Er kann selbst entscheiden, wann er schlafen möchte, und die Mahlzeiten nach seinem eigenen Zeitplan einnehmen – entweder im Zimmer oder im Gemeinschaftsraum.

Angehörige sind jederzeit herzlich willkommen, und im Hospiz ist Raum für familiäre Gemeinschaft. Ob beim gemeinsamen Essen, Feiern oder beim Teilen von Tränen, die Interaktion und Nähe zu den Liebsten sind ein wichtiger Bestandteil des Aufenthalts.

Ein stationäres Hospiz ist eine Pflegeeinrichtung, in der rund um die Uhr speziell geschultes Pflegepersonal zur Verfügung steht. Die medizinische Betreuung der Hospizgäste erfolgt durch deren Hausärzte. Sollte ein Gast von weiter her kommen, wird er von einem in Eschwege ansässigen Arzt betreut. Braucht der Erkrankte eine spezialisierte Palliativversorgung, so kommt die Palliativmedizinerin ins Haus.

Wir bieten täglich frisch zubereitetes, hausgemachtes Essen mit regionalen Zutaten – gekocht mit viel Liebe und Sorgfalt – an. Dadurch können wir individuell auf die Wünsche der Gäste eingehen und eine persönliche Note in die Verpflegung einbringen. Auch Zugehörige sind herzlich eingeladen bei uns zu essen und wertvolle Momente miteinander zu teilen.

In einem stationären Hospiz ist ein multiprofessionelles Team tätig, das gemeinsam dafür sorgt, dass die Hospizgäste ihre letzten Tage weitgehend schmerzfrei und bewusst erleben können. Dieses Team kümmert sich um die körperlichen, sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse der Sterbenden.

Fachlich qualifizierte Pflegekräfte bilden einen festen Bestandteil des Teams. Sie arbeiten eng mit ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und – begleitern, betreuenden Haus- und Palliativärzten, Wundmanagern, Hauswirtschafterinnen, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und anderen Therapeuten zusammen, um das Wohl der Gäste sicherzustellen.

Eine stationäre Hospizversorgung ist erforderlich, wenn folgende Bedingungen vorliegen:

Es handelt sich um eine fortschreitende Erkrankung, die bereits ein weit fortgeschrittenes Stadium erreicht hat.
Eine Heilung ist ausgeschlossen und eine palliativ-medizinische Behandlung notwendig.
Die Lebenserwartung ist auf wenige Wochen oder Monate begrenzt.
Eine Krankenhausbehandlung gemäß §39 SGB V ist nicht erforderlich.
Die ambulante Versorgung reicht nicht aus oder übersteigt die Möglichkeiten im häuslichen Umfeld.

Die Notwendigkeit der stationären Hospizversorgung muss zunächst von einem behandelnden Arzt attestiert werden. Hier können Sie die Bescheinigung für die stationäre Hospizversorgung herunterladen.

Bei Interesse an einem Aufenthalt in unserem Hospiz stehen wir Ihnen gerne für ein ausführliches persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung.

Nach der Genehmigung der Hospizversorgung durch die gesetzliche Krankenkasse werden die Kosten des Aufenthalts zu 95% sowohl von der Kranken- als auch von der Pflegekasse übernommen. Die restlichen 5% und die  von den Kassen nicht anerkannten Kosten müssen durch Spenden aquiriert werden. Die Betroffenen müssen keinen Beitrag leisten.

Es gibt keine festgelegten Aufenthaltsdauer. Die Gäste bleiben so lange sie palliative Unterstützung benötigen. Der Fokus liegt darauf, eine würdevolle Betreuung bis zum natürlichen Lebensende zu gewährleisten.

  • Symptomkontrolle und Schmerztherapie.
  • Psychosoziale und seelsorgerische Begleitung.
  • Unterstützung und Entlastung von Zugehörigen.
  • Eine häusliche und familiäre Atmosphäre und Betreuung rund um die Uhr.
  • Leben in Selbstbestimmung und Würde.
  • Körperpflege und Behandlungspflege

Ehrenamtliche unterstützen das Hospizteam indem sie Zeit mit den Gästen verbringen, zuhören oder kleine Aufgaben übernehmen. Ihre Arbeit ist ein wichtiger und wertvoller Bestandteil der Hospizbegleitung und bringt zusätzlich Wärme und Fürsorge in die Einrichtung.

Der Antrag kann über einen Hausarzt/ Hausärztin, einem Palliativarzt, einer Palliativärztin oder das Krankenhaus erfolgen. Auch der Sozialdienst und Hospizkoordinator/innen stehen bei der Aufnahme und der Klärung der Formalitäten unterstützend zur Seite. Wenn Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie uns!

Bei den privaten Krankenversicherungen übernehmen viele Tarife die Kosten für den Hospizaufenthalt, jedoch gibt es Unterschiede, die von den vertraglichen Vereinbarungen und Tarifbedingungen abhängen.

Vor der Aufnahme ins Hospiz empfiehlt es sich bei der Versicherung nachzufragen und eine schriftliche Bestätigung der Kostenübernahme einzuholen.

Fotos, Bücher, Decken, Kissen u.v.m.

Alles was Trost spendet oder persönliche Erinnerungsgegenstände sind. Manche Dinge sind besonders wichtig für den emotionalen Beistand und das Wohlbefinden.

Bequeme Kleidung, Lieblingskleidung, Kosmetikartikel wie z.B. Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnbecher, Kamm, Seife, Shampoo etc.

Hilfsmittel wie Brillen, Hörgeräte, Mobilitätshilfen, festes Schuhwerk, Hausschuhe,

Medikamente, Medikamentenpläne,  Entlassungsbriefe, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Personalausweis, Krankenversicherungskarte, gesetzliche Betreuungsurkunde

Eine Besichtigung ist natürlich jederzeit möglich. Sie sind herzlich willkommen. Schön wäre es, wenn Sie sich vorher ankündigen würden.

Die Wartezeit auf einen Hospizplatz kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Verfügbarkeit von Plätzen und der Art der Erkrankung.

Der Einzug kann auch kurzfristig möglich sein, wenn Kapazitäten vorhanden sind. Manchmal dauert es aber auch ein paar Tage oder wenige Wochen bis ein Platz frei ist. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit uns ist deshalb sehr sinnvoll und empfehlenswert.

Die Bezeichnung „Gast“ im Hospiz ist Teil einer respektvollen und wertschätzenden Kommunikation, die die Würde und Individualität der Menschen in ihrer letzten Lebensphase anerkennt. Sie trägt dazu bei, eine positive, unterstützende Atmosphäre zu schaffen.

Der Begriff „Zugehörige“ hat eine besondere Bedeutung! Zugehörige sind nicht nur passive Begleiter, sondern aktiv in den Pflege- und Unterstützungsprozess integriert. Das Wort unterstreicht ihre Rolle und Wichtigkeit in der Betreuung, betont den Respekt und ebenso die Wertschätzung, die den Familienmitgliedern und Freunden entgegengebracht wird. Sie spielen meist eine sehr entscheidende Rolle im Leben des Gastes und brauchen mit all ihren Belastungen, Ängsten und Sorgen eine ebenso gute Betreuung und Versorgung.

Die Hospizbewegung positioniert sich eindeutig gegen aktive Sterbehilfe und lehnt diese grundsätzlich ab. Stattdessen sieht sie ihre Arbeit als eine präventive Maßnahme gegen Sterbehilfe. Oft entsteht der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe durch unerträgliche Schmerzen oder eine tief empfundene Einsamkeit.

Die Hospizbewegung hat sich formiert, um den Leiden und der Isolation sterbender Menschen entgegenzuwirken und Unterstützung zu bieten, damit sie nicht um die Beendigung ihres Lebens bitten müssen.